Chile



Im neuen Modell vom Ford Taurus ging es dann von Tacna nach Arica, es nennt sich collectivo und hat Platz fuer 6 (mit Fahrer) Insassen. Fuer diese vielleicht 70 km und den Grenzformalitäten brauchten wir nur ca. 1.5 Stunden.




Im collectivo waren auch Paul und Lätitia, mit welchen wir grad ein Paeuslein in Arica machten und zusammen eine Unterkunft suchten und Fisch essen gingen am Abend. Sie hatten aehnliche Plaene mit Automiete aber sie waren sich nicht so ganz sicher...



Am nächsten Mittag hatten sie sich dann entschieden nach Santiago de Chile zu fliegen und schenkten uns ihre Chile Karte, da wir nach 2 Stunden Suche in Arica keine auftreiben/kaufen konnten. (Jeder schickte uns zu einem anderen Laden oder mal wieder zum Informationbüro oder zur Post. Am Schluss hatten wir aber nur Hunger und keine Karte...). Paul meinte, sie kauften dann in Santiago eine, wo es sicherlich einfacher waere und wir willigten ein.
Wir haben uns dann im altiplano (Hochebene) trotz Karte verfahren und einen Abstecher nach Bolivien gemacht. Als ich dann dort nach dem Weg nach Colchane fragte, meinten sie ich sei in Bolivien...hoppla, schnell wieder an die letzte Kreuzung zurück. Gut, waren wir auch mal in Bolivien :-) Dazu aber später mehr. Wir müssen ja erst noch unser Super-Auto mieten....(Scheiss Ami-karre:)


Der einzige Vorteil war der hohe Radstand des Pickups, aber sonst konnte ich keinen Vorteil mehr sehen.
Löcher in den Türen liessen uns das volle Wüsten-Feeling geniessen, die Kühlerhaube hatten wir das erste Mal nach ca. 1 Stunde wieder geschlossen (Trick 17 war gefragt... und Trick 5 (volle Gewalt) verbog nur die Haube...)
Die Batterie war mal auf einmal abgehängt, dann spaeter haben wir die Haube gar nicht mehr aufgebracht, und das Kühlwasser war nur noch auf Minimum, aber ohne das Oeffnen der Kühlerhaube kann man schlecht nachfüllen; auch sagte uns der Vermieter, ich solle jeden Morgen das Oel kontrollieren (hab ich einmal gemacht in 8 Tagen; eben wegen der Kühlerhaube).
Die hinteren Stossdämpfer waren im A...imer, man fühlte sich wie auf dem Lago de Lugano bei Sturm: Immer ein Wippen nach jedem kleinen Loch oder Welle in der Strasse (und die Strassen in Chile sind also Sch.....lecht)
Oh, das grösste Highlight von unserem Auto hätte ich fast vergessen, hey, die Windschutzscheibe war von den vielen Wüstenfahrten überall verkratzt, so dass wir am Anfang dachten, aha, die Scheibe haetten sie auch vom Sand befreien koennen, hehe...:


Die Scheibe blieb stumm trotz 3-fachem putzen, es hätte ein Polizist in den Weg stehen können, wir haetten ihn also _nicht_ gesehen. Daher hat die Fahrtaktik 'Pet Detective / Jim Carrey': Mit der Birne ausm Fenster im Fahrtwind, hatte ich endlich mal eine Dünen-Frisur...(sandige Sache)


Den Kopf aus dem Fenster, mit der linken Hand das Lenkrad festhalten und mit der rechten Hand die Sonne am Horizont abdecken, das wäre auch nach karibischen Masstaeben nicht StVG-konform gewesen (obwohl zwar ... :-)
Als wir von Iquique nach Arica fuhren, sagte ich mir ich tanke eher knapp, damit, falls wir das Auto frueher zurueckgeben, wir nicht einen halbvollen Tank denen schenken, hehe.
Ja, war natürlich eine Super-Idee, denn irgendwie ging der Most-Zeiger schneller Richtung 'E' als geplant, daher musste ich anstatt 10Liter/100Km, etwa 7.5 pro 100 verbrauchen, habe ich dann gemerkt... Blöderweise habe ich Marjorie dies gebeichtet währende der Fahrt, sie haette mich beinahe zusammenge..., auf meinen Lapsus lieb hingeweisen... Nach meiner Berechnung (?) haetten ca. 28 Liter ausreichen müssen, aber ich wusste halt nicht, dass es 3 Mal ziemlich den Hügel hinauf ging (500 Hoehenmeter?). Ausserdem hatte ich die 42km vom Iquiue zur Ruta 5 (Panamerica highway) nicht so ganz mitgezaehlt...Scheibenkleister, das war eine Fahrt auf Eiern, der Zeichen fuer 'Kuehlwasser' leuchtete des oefteren auf, die Temperatur des Wassers war am Limmit, Marjorie und ich fast auch. Während der Fahrt habe ich schon angeboten, mit einem Kanister per Anhalter Benzin zu holen, aber wir haben es nicht gebraucht, wir kamen nach Arica, der Zeiger war schon fast 50 km unterhalb des 'E', und haben dann grad voll getankt (3 Liter :), bin ja nicht Pestalozzi, es musste ja nur noch bis Stadtmitte reichen.
Eigendlich ist das alles ja gar nicht interessant, denn wir wollen lieber ein paar atemberaubende Anden-Bilder zeigen, welche ich euch ja nicht vorenthalten will:

Nord-Chile


Auf dem Weg von Colchane nach Iquique


Salar de Surire (ca. 4200 M.ü.M.




Lagunas de Cotacotani


Lago Chungara, im Hintergund ein Vulkan




Putre:


Valle de la luna (San Pedro de Atacama)



introducing:



Den Kopf ins Wasser stecken müssen wir nun auch wieder mal, die Seite ist schon genug lang. Bis dann...

Fast vergessen das Fondue in San Pedro de Atacama zu erwähnen. Mit Gemuese, feinen Sossen, Gruyere, Roquefort und Gauda Mischung. War super lecker. Typisch Schweizer...



San Pedro de Atacama ist sonst recht teuer, alles kostet das doppelte von sonstwo. Auch Turis hatte es genuegend.

Süd-Chile



Nach dem Norden von Chile sind wir mit Flugzeug gehüpft (Arica-Iquique-La Serena-Santiago-Puerto Montt-Punta Arenas) - ein Flug, 5 Landungen, und dieser Tag war dann auch wieder vorbei...

Wir nähern uns langsam dem Torres del Paine Nationalpark.




Nun sind wir schon im Torres del Paine. Die 3 Torres (Türme) sind die 3 grau-braunen Zapfen in der Bildmitte, rechts vom grossen Schnee-Berg. Diese 3 Stoepsel haben den Namen des Parkes begründet. (Paine ist die alte indische Sprache uns bedeutet 'Blau').



Nochmals ein Blick in die Gebirgswelt des Torres. Schöne Seen, klare Flüsse, Flora und Fauna, nur in der Schweiz ist es fast so schön wie hier. Nur mit dem Unterschied, dass man in den schweizer Bergen nicht so abgezoggt wird wie hier. Alles ist echt teurer als sonstwo (ausser vielleicht San Pedro de Atacama :).


Flora: zapatito de la virgen (Jungfrauen-Schuhe)




Der Lago Grey mit dem Grey Gletscher und ein paar grösseren und kleineren Eisbergen.





Perito Moreno Gletscher (Argentinien)






Die Sonne ging auch ab und zu unter....




Was bedeutet das Verkehrschild hier:


Alles klar, natürlich Vorsicht vor Dreck auf dem Notebook-Bildschirm. Tatsächlich, ist echt dreckig... Eurer auch?


Osterinsel


Die Schnellzusammenfassung: Viele Leute gehen wegen der auf dem nächsten Bild dargestellten MOAI (Link Englisch) auf die Osterinsel.


Es hat Hunderte dieser Dinger. Die einen sind eingebuddelt, man sieht (frueher sah) meistens nur die Spitze des Moai, also den oberen Teil oder die sind umgekippt wie rechts im Bild. Expeditionen und Forschergruppen restaurieren die Moai und richten sie wieder auf, z.B.:


Neben den Moai gibt es ganz seltenerweise noch Majus (*) und Chrischis. Sind aber nur temporär ausgestellt. Sind aus weicherem Material, ausser des Kopfes, welcher sicherlich genau so hart ist wie Bimstein (Haertegrad 6 :).
Man könnte meinen die Moais seien nicht so gross? Naja, Perspektive ist das Stichwort, siehe naechstes Bild.


Das sieht ja aus wie ein Schotte, ist aber keiner! Da wir ein gemietet hatten (fuers Velo fahren hatte die Insel ein zu krasses Hoehenprofil. Was fuer Weichbecher ;) mussten wir uns 'makeshift' Nierengurte basteln, und das haben wir mit einem Flanell-Hemd gemacht, also es war schon warm genug. Besser als alle 10 Meter aufs Klo...
Hier nochmals 2 schöne Exemplare. Mit Kopfbedeckung diesmal.



Der Sinn der Moais war, falls ich das richtig mitgekriegt habe, dass die Gottaehnlich das Dorf/Haus beschuetzen sollte, daher haben die immer auf ein Dorf herab gesehen.

Soweit mit bekannt haben dieser Figuren nichts mit dem chinesischen Moaismus zu tun! Aber das klaeren wir dann in China, im März 2006 exklusiv fuer euch.


Das Christentum kam nicht von der Osterinsel zu uns, sondern umgekehrt.


Auf alle Faelle ist an Hand des Bildes klar, dass diese Szene nicht in Europa aufgenommen wurde. Warum? Zuviele Leute in der Kirche! Und die singen da alle mit, bei uns wird mehr gemurmelt...
Bei uns ist halt der Verdruss schon zu gross ueber die Ideen des Vatikans, auch wenn der Chef dort nun neu vom Weisswurst-Aequator stammt. Hier habense noch nicht gemerkt. Es wird gesagt, dass die Einwohner heimlich ihrer eigenen Religion nachgehen.


Soll einer noch sagen, man habe kein Platz im Flugzeug...





(*) Wird Maju ausgesprochen, darf aber nicht so geschrieben werden. Korrekte Schreibweise ist Marjorie! Wer dagegen verstoesst, wird in Voodoo-hafter Weise mit 100 spam emails lesen bestraft... ;)

last update 7.12.2005.
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